Frustrationstolleranz
Ein Thema für Halter*innen und Hunde

Hundetraining ist Persönlichkeitsentwicklung

Wenn man diesen Satz mal sacken lässt, dann merkt man erst, was er wirklich bedeutet.
Wer etwas verändern will, muss erst bei sich selbst anfangen. Wer es nicht schafft, sich selbst zu verändern bzw. weiterzuentwickeln kann von anderen keine Veränderung erwarten.
Veränderung kommt von innen. Die innere Einstellung ist mit dafür verantwortlich, ob etwas funktioniert.
„Das funktioniert sowieso nicht“, „Ich kann das nicht“, „Das ist aber anstrengend“, schon mal was von selbst erfüllenden Prophezeiungen gehört?
Wenn ich will, dass mein Hund sich in einer Situation anders verhält, dann muss ich mich anders verhalten.
Wenn ich es nicht schaffe, aus meiner eigenen Komfortzone herauszukommen und Gewohnheiten zu verändern, dann wird sich auch das Verhalten meines Hundes nicht verändern.
Es ist anstrengend, es ist frustrierend, es ist emotional und es ist harte Arbeit. Das ist nichts, was man mal so eben nebenbei macht. 1 oder zwei Mal die Woche für 10 Minuten reicht nicht.
Es ist eine Lebensaufgabe sich zu entwickeln und neue Blickwinkel einzunehmen.
Aber am Ende, hat man was erreicht. Man hat Fähigkeiten, auf die man immer wieder zurückgreifen kann und man hat etwas verändert. Verhaltensweisen, Beziehungen, Blickwinkel (…)
Hundetrainer*innen zeigen dir Wege und Möglichkeiten, Beraten, schulen und begleiten dich auf deinem Weg. Nur gehen musst du ihn trotzdem allein. Das kann dir niemand abnehmen und es braucht Zeit. Veränderung geht nicht in 4 Wochen.
Also eigne dir Geduld und Frustrationstolleranz an und lauf los 


Wieso Formalismus keine Erziehung ist

Formalismus

Beim Formalismus geht es darum, dass der Hund eine bestimmte Form zeigt.
"Setz dich gerade hin"
"Lauf auf dieser Strecke zu mir"
"Steh gerade" etc. 
Tricks lernen, formalistische Sachen lernen
"Sitz", "Platz", "Fuß"," Steh,
können praktisch im Alltag sein und sie sind Beschäftigungsformen.
 

Erziehung bedeutet, dass ich das Verhalten meines Hundes so forme, dass er in mein Leben und in die Gesellschaft passt.

Das er sich an die allgemeinen Regelnd des Zusammenlebens hält. 
Wenn er sich also am Wegesrand hinsetzt wenn ich ihm das sage, er allerdings sofort los rennt weil er etwas interessantes gesehen hat und sich kein bisschen für das interessiert was ich sage, ist er nicht erzogen nur weil er sitz kann. 
Für die Erziehung muss ich dem Hund erklären welches Verhalten er denn zeigen soll und welches Verhalten nicht erwünscht ist. 
 

Klingt so einfach. 

Ist es aber nicht.

Sonst wäre ich arbeitslos 
 

Wenn ich dem Hund erklärt habe, was ich denn möchte und was nicht, wird er irgendwann fragen: 

Und was ist wenn ich es nicht tue?

Und darauf muss ich eine Antwort haben. 
Die Antwort heißt: 
Handlungsbereit sein, also bereit sein in Handlung zu gehen und durchsetzen was ich gesagt habe und von dem der Hund auch weiß, was gemeint ist. 
Nein, damit meine ich nicht dem Hund Gewalt zuzufügen. 
Es muss angepasst an die Situation und den Hund sein.
 

Bei manchen Hunden reicht schon ein Schritt den man auf sie zugeht.

Bei manchen eben nicht. 
 

Ja das hat auch was mit Beziehung zu tun.

Wie stehen mein Hund und ich zueinander?

War ich in der Vergangenheit fähig Entscheidungen zu treffen und habe diese auch umgesetzt? 
Hier spielen viele Faktoren eine Rolle. 
Formalismus ist toll und vielfältig und kann sehr anspruchsvoll sein. 

 Ich kann es im Rahmen der Erziehung toll nutzen. 

Aber Sitz, Platz, Fuß ist kein Indikator für einen erzogenen Hund